Betrachtungen
zum Zeitgeschehen
Landtagswahl Baden-Württemberg 26.3.2006:
Ein kurzer Vergleich der Landtags- Wahlprogramme der Parteien.
Themen, wo die Landespolitik gegenüber der Bundespolitik ein hohes Gewicht hat, wurden vorangestellt. Offensichtlich nur auf Bundesebene durchsetzbare Forderungen wurden großenteils weggelassen. (Siehe unsere Seite zu den Bundesprogrammen). Bei den Landesprogrammen der Parteien ist die Reihenfolge im Unterschied zu den Bundestagswahlprogrammen sehr unterschiedlich: in Baden- Württemberg beginnt z.B die SPD mit Wirtschaft und Beschäftigungspolitik, die Bündnisgrünen mit Umwelt, die CDU mit Wirtschaftswachstum, die FDP mit Familie und Kinder, WASG/Die Linke mit Solidarische Gesellschaft bzw. Mehr Demokratie - meist mit einem lobenden oder kritischen Vorspann zur Politik der bisherigen Landesregierung. Auch die Aufteilung der Details in die Themenbereiche ist bei dieser Landtagswahl unterschiedlich, weshalb sie hier neu aufgeteilt werden mußten. Selbstverständlich können wir nicht alle Werbefloskeln übernehmen, sondern versuchen, den nüchternen Gehalt davon zu bringen.
CDU 'Regierungs- programm' | FDP 'Regierungs- programm' | SPD 'Regierungs- programm' | Bündnis 90/ Die Grünen 'Wahlprogramm' | WASG/ Linke 'Wahlprogramm' | |
Kindergärten, Bildung, Forschung, Kultur |
Frühförderung fortschreiben; evtl. ein verpflichtendes letztes Kindergartenjahr zur Verbesserung der Schulreife. Das bisherige (3-) gegliederte Schulwesen und das neue
8-jährige Gymnasium beibehalten; Ganztagsschulen weiter ausbauen Für die konkurrenzfähigkeit des dualen Systems die Qualität der beruflichen Schulen entwickeln. Die Hochschul- ausbildung noch stärker am Bedarf der
Unternehmen orientieren; Forschungs- Schwerpunkte Mikrosystem-,
Informations-, Nano-, Medizin-, Verfahrens-, Energietechnik, optische
Technologien, Life Sciences (Risiken von Gentechnik
u.a. werden nicht behandelt); Die Entwicklung von Clustern, Kompetenzzentren und Kompetenz- netzwerken weiter vorantreiben; eine enge Verbindung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft.Fortfahren mit den vergleichsweise höchsten Forschungs- Ausgaben im Land. (Es wird anscheinend trotzdem auch da gespart: die IHK der Region Stuttgart beklagt bereits einen massiven Schwund der mittelständischen Innovationskräfte?). |
Pädagogische Betreuung in Elternschulen;
Kleinkind- betreuung durch Tageseltern und Betreuungs- einrichtungen sowie
Ganztagsangebote in Kindergärten und Schule ausbauen; Anreize z.B. für
Betriebskinder- gärten. Kindergärten als Bildungs- einrichtungen dem
Kultusministerium zuordnen; zwischen 3 und 4 jahren verbindliche
Sprachstands- diagnose; zur ggf. nötigen Förderung kein Kindergarten-
pflichtjahr erforderlich. Vielfalt der Träger durch eine kindbezogene
Förderung mit Gutscheinen fördern. Statt Landeselterngeld Förderung von
unter 3-jährigen.
Mehr Gestaltungsspiel- raum für die einzelne Schule. Mehr
Eigenständigkeit der Schulpolitik Baden- Württembergs gegenüber der
Kultusminister- konferenz. (Darunter könnte die
Vergleichbarkeit von Abschlüssen leiden.) Schuljahr mit
Trimestern. Förderung bei Schwächen, math.-nat.wiss. Förderung bei
Mädchen, Sprachförderung bei Jungen; Begabtenkurse und Stipendien
ausbauen. Kein Beamtenstatus bei neuen Lehrern, leistungsorientierte
Bezahlung. Mehr Personal beruflicher Schulen gegenüber allgemein-
bildenden Schulen. Keine weiteren Kürzungen beim 2. Bildungsweg. Mehr Freiheit für Hochschulen nach dem Wegfall des Hochschulrahmen- gesetzes. Gutscheine für die Hochschulen nach der Zahl der Studierenden. Danach Privatisierung der Hochschulen prüfen. Keine zentrale Studienplatzvergabe mehr. Anwendungs- orientierte Forschung wie Informations- technologie, Nano-, Bio- und Gentechnik verstärkt fördern (Risiken werden nicht behandelt); Geothermie, Solar- und Wasserstoff- technologie. |
Beginnend mit dem letzten Kindergartenjahr schrittweise
die Beitragsfreiheit des Kindergartens einführen. Zugleich das letzte
Kindergartenjahr verbindlich machen. (Überbetriebliche und) vollschulische Ausbildungs- angebote als Ergänzung zum Dualen System besser unterstützen, bei Kammern zur Abschlußprüfung zulassen. Einführung einer garantierten Weiterbildungs- zeit. Zuständigkeiten für vorschulische Bildung, Schule, Hochschule, Forschung, Kunst, Weiterbildung in einem Bildungs- ministerium bündeln. Forschung und Wirtschaft enger verknüpfen (und was wird mit der unabhängigen Grundlagen- forschung?), und darauf achten, dass Erfindungen im Land und nicht im Ausland vermarktet werden. Schlüssel- technologie Automobil: abgasarme Antriebstechniken entwickeln. Mehrjährige Förderzusagen und größere Freiheit für die Kulturinstitutionen. |
Bildungsplan für
Spielendes Lernen "ohne Verschulung" -ohne Pflichtjahr- in
Kindertagesstätten. Ziel kostenlose Kindergartenplätze für Alle.
Waldorf-, Wald-, Natur-, Betriebskinder- gärten den Regelkindergärten
gleichstellen. Betreuungs- strukturen auch für unter 3-Jährige statt
Landeserziehungs- geld. Mix aus befristeten Stellen
und unbefristeten für Grundlagen- forschung: Hochschulen nicht komplett
der schnellen Verwertbarkeit unterwerfen. Kulturförderung mit mehr Freiheit für Landes- einrichtungen. |
Einen „Landes- entwicklungsplan
Bildung". Ablehnung jeder Privatisierung von Bildung und Bildungs-
einrichtungen (nix begriffen von den Möglichkeiten
der Waldorfschulen usw.?) und Public Private Partnership oder von
Outsourcing; Ausreichende und kostenlose Krippen und Kindergärten am
Wohnort oder in Arbeitsstätten; Vereinbarkeit von Arbeit und Kind durch
entsprechende Öffnungszeiten; Qualifizierte Förderung von
Sozialverhalten, Bewegung, Sprache, Sinnen, Denken und Werten für alle
Altersgruppen; Gruppengröße maximal 21 - Ziel sind die EU-Standards mit
max. 15 (Erzieher/innen : Kinder 1:8); Grundschuile 6 Jahre; Hauptschule - in Brennpunkten bis 16 Kinder - 10 Jahre mit Förderunterricht in Lesen, Rechnen und Schreiben; bei Migrations- hintergrund 2 Jahre Förderunterricht vor der Einschulung, auch Eltern einbeziehen. Bildungspläne der Schularten bis Klasse 10 angleichen, 9-jähriges Gymnasium wiedereinführen; kostenlose Ganztagsschulen flächendeckend ausbauen mit Schwerpunkt Grund-, Haupt- und Realschulen. ausbauen. Geplante Lehrer- Stellen- streichungen aufheben; bezahlte Zusatzangebote von Sozialarbeiter/ innen, Jugendhelfer/ innen und Eltern. Lernmittelfreiheit erhalten. Ein Lehrstellen- angebot für alle Jugendlichen (nötigenfalls in staatlichen Betrieben); Ausbildungsplatz- umlage für Betriebe ohne Azubis oder Finanzierung außerbetrieblicher Bildung. Fremdsprachen- unterricht in der dualen Ausbildung. Keine Studiengebühren; verfasste Studierenden- schaften mit polit. Mandat wieder einführen; Bachelor- und Master- Studiengänge rückgängig machen (wieso?); |
Familie & Arbeit, Soziales, Gesundheit | Ehrenamt und bürgerschaftliche (z.B. Kunst-
und Kultur-) Projekte weiterhin unterstützen; Hemmnisse prüfen und
abbauen; Lokale Ehrenamtsbüros weiter ausbauen. Mittel nicht kürzen,
privates Mäzenatentum ausbauen.
Weiterhin hochwertige medizinische Versorgung in erreichbarer
Nähe (wie, wenn Zentralisierungen z.B. in
Regionalkranken- haus- vorhaben unterstützt werden?) Gesundheits-
branche auch als Wachstumsbereich (auch für die
viel gefragte Naturheilkunde?). Förderung von Hospizdiensten und
Palliativmedizin. Älteren Menschen helfen, so lange wie möglich in ihrem gewohnten Umfeld und in der von ihnen gewünschten Wohnform zu leben (wie?). Auch im sozialen Wohnungsbau die Bedürfnisse älterer Menschen stärker berücksichtigen. Förderung des generationen- übergreifenden und betreuten Wohnens. An der bestehenden Pflegeheim- förderung festhalten, bis die bestehenden Struktur- unterschiede bei der Versorgung mit Heimplätzen im Land ausgeglichen sind. Für Behinderte Abbau von Barrieren im öffentlichen Raum.
|
(Für die Eltern) flexible Formen der Teilzeit-
beschäftigung wie Jobsharing und Kombinationen von Arbeitsplatz- Präsenz
und Telearbeit weiterentwickeln und fördern (wie?);
begleitende Maßnahmen zur Erhaltung der Qualifikation während der
Familienpause; rascher Wiedereinstieg in den Beruf nach der Geburt. Chancengleichheits- gesetz (für Frauen) auf Kreise und Gemeinden ab 8.000 Einwohnern ausdehnen. Soziale Sicherungssysteme vom Lohn abkoppeln. Im Gesundheitswesen mehr Transparenz und Wettbewerb (?).
Privatisierung der Krankenversorgung der Universitäts- kliniken.
Selbsthilfegruppen erhalten. Ein Landesprojekt für Wohnformen im Alter. |
Mehr Fördermittel für sozialen Wohnungsbau:
pro Jahr 50000 Wohnungen.
Selbstbestimmtes Wohnen im Alter. Erhaltung der Pflegeheim- förderung. Krankenhaus- versorgung in solidarischer Wettbewerbs- ordnung. (Wie steht's mit den Therapien, z.B. Naturheilkunde?) Förderung von Ehrenämtern ohne Ersatz von Hauptberuflichen, Freistellung ehrenamtlicher Arbeitnehmer/ innen für Prüfungen und Weiterbildung gesetzlich regeln. Sport- Übungsleiter- pauschale erhalten. |
Zu Gunsten der Kinder keine verlängerten Wochenarbeits- zeiten. Landeschancen- gleichheitsgesetz für Frauen mit verbindlichen Frauenbeauftragten. Umsetzung des Lebenspartner- schaftsgesetzes (für Homosexuelle) auch in BaWü. (Und wer kümmert sich um die vielen nicht- homosexuellen Partnerschaften ohne Trauschein?) Armutsfeste Soziale Grundsicherung. Vielfältige Wohnformen für alte Menschen und Behinderte. Im Gesundheitswesen mehr Vorbeugung und
Wahlfreiheit zwischen Schulmedizin und Alternativmethoden. (Hätte
das doch nur damals die Rotgrüne Regierung schon beschlossen, statt die
rezeptpflichtigen Mittel über das Sozialgesetzbuch zu begünstigen.) |
(Für Eltern) qualifizierte Teilzeitstellen; ein höheres Kindergeld, entsprechend den den Kosten der Kindererziehung. Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit für beide
Geschlechter. Ein funktionierendes Unterstützungs- Netz für von Gewalt
betroffene Frauen. Frauenhäuser wieder fördern. Soziale Grundsicherung (Bürgergehalt). Für die soziale Brennpunkte der Großstädte: Vernachlässigung und Verwahrlosung von Kindern und Jugendlichen beenden. ...(****) Wohnortnahe Krankenhaus- versorgung und Schwerpunkt-
kliniken für schwere Fälle: Privatisierungen und Stellenabbau
stoppen, höhere Löhne statt Lohnabbau; Förderung von Sozialwohnungen, altersgerechten und
barrierefreien Wohnungen und ökologischen Bauweisen. |
Umwelt, Energie, Verkehr, Ländlicher Raum | Weiterer Aus- und Neubau von Schiene,
Straße, Luftverkehr und Wasserstraße; Stuttgart
21(was großenteils ein Immobilienprojekt
ist).
Energiemix inclusive regenerierbaren Energieträgern, Kraft-Wärme-
Kopplung und Atomenergie (??). Windkraft wird
für BaWü kritisch gesehen. Schadstoffeinträge in die Oberflächen- gewässer und das Grundwasser weiter vermindern. (Schädigungen müßten früher bekannt gegeben werden.) Hochwasser- gefahrenkarten und -Baumaßnahmen. (aber Wasserstraßen- ausbau.) Sparsamer Umgang mit Grund und Boden, (z.B. Umnutzung von
Industriebrachen.) Landesmittel für die Bäuerliche Landwirtschaft nicht
verringern Die Grundversorgung des Ländlichen Raumes erhalten (mit wohnortnahen Schulen und weiterführenden Bildungs- einrichtungen, Postdienst- leistungen, Banken, Telekommunikation, medizinischer Versorgung, Einzelhandel, Gastronomie, sozialen Einrichtungen, Orten zur Pflege des Sports, der Kultur und des menschlichen Miteinanders in Vereinen und Gemeinschafts- einrichtungen.) |
Planung, Finanzierung, Bau, Betrieb von
Bundesfernstraßen mittelfristig privatisieren. Ausbau von überörtlichen
Landstraßen und Ortsumfahrungen. Weitere Bahnstrecken elektrifizieren
bzw. ausbauen. "Stuttgart 21" zügig verwirklichen (was
großenteils ein Immobilienprojekt ist). Neben dem Flughafen Stuttgart Entwicklungs- chancen von Regionalflughäfen. Reduzierung der Agrarsubventionen des Landes. 1:1-Umsetzung von EU-Richtlinien (im Fall von Umwelt und Gentechnik wäre das teils rückschrittlich). Bei Atomkraftwerken Laufzeit verlängern (??). Anteil von regenerativer Energie und Heizungen mit Holz u.a. erhöhen. Flächenverbrauch reduzieren, aber keine weitere Reduzierung kommunaler Planungshoheit. Zusätzliche Mittel für örtlichen Lärmschutz. Biosphärenpark Münsingen. Konzepte zur Erhaltung der Grundversorgung durch Planungen mit Post, Läden, Bankfiliale, o.ä. |
Keine PKW-Maut. Ausbau des Straßennetzes,
sowie von europäischen Hoch- geschwindigkeits- schienenstrecken
Kehl-Ulm... und Frankfurt-Basel... . Regionale Verkehrsverbünde belohnen.
Atomkonsens ohne Abstriche umsetzen. Gentechnikfreie Landwirtschaft als baden- württem- bergisches Markenzeichen. Zum Hochwasserschutz die Sanierung an Dämmen und Deichen nicht länger aufschieben, wo es möglich ist, mit Rückverlegung. Verbesserung des Grundwasser- schutzes. Dem Flächenverbrauch Einhalt gebieten. Mehr Naturschutzgebiete ausweisen. Einen gemeinsamen Naturpark Schwarzwald. Fördermittel des Landes für den ländlichen Raum an eine ausreichende Grundversorgung koppeln, und mit der Regionalplanung den örtlichen Einzelhandel schützen. Dafür Sorge tragen, dass auch in Zukunft Landesbehörden wie Polizei, Gerichte, Finanzämter in der Fläche präsent bleiben. |
Möglichkeit einer City-Maut (keine
Autobahnvignette), Rußfilter fördern, Zugstreichungen stoppen, ÖPNV-
Verbesserung, Flughafen- subventionen stoppen, Flächenverbrauch
verringern durch Nutzung von Industriebrachen, marktwirtschaftliche
Instrumente. Beim Mobilfunk Gesundheits- vorsorgeprinzip, Genehmigungs- pflicht und Bauleitplanung. In BW wie in allen anderen Flächenländern Nationalparks bzw. Biosphären- reservate mit Integration von Landwirtschaft, Naturschutz und Tourismus, z.B. Biosphärenpark Münsingen |
Am Atomausstieg festhalten, erneuerbare
Energien stärker fördern;
Warenströme reduzieren statt Verkehrswege ausbauen. LKW-Maut erhöhen, keine PKW-Maut; Vorrang für Bahn und ÖPNV; Flughäfen nicht weiter ausbauen. Gasantriebe. Statt Flächenverbrauch z.B. innerstädtische aufgegebene Industrieflächen nutzen. Vorausschauender Verbraucher- schutz: mehr Kontrollen und Information. Bäuerliche Familienbetriebe und Genossen- schaften fördern, keine
Gentechnik. |
Wirtschaft & Arbeitsplätze, Finanzen |
Mehr privates Eigenkapital soll über mittelständische Beteiligungsfonds, bereitgestellt werden (auf Grund welcher staatlicher Maßnahmen?). Weiterer Ausbau des Standortmarketing, neue Messe Stuttgart. Betriebsübergaben und Unternehmens- nachfolgen
erleichtern. (Diesbezügliche "Beratung"
wird leider vielfach von Firmen geboten, die internationale Aufkäufer
vermitteln.); Stadt- und Landkreise sollen die Aufgaben der Bundesagentur für Arbeit in eigener Zuständigkeit übernehmen. Für Ältere Tätigkeiten zwischen Erwerbsarbeit und Ehrenamt oder Kombilohnmodell; zeitlich befristet einfache Dienstleistungen von Sozialabgaben befreien. Rahmen- bedingungen für Mitarbeiter- Beteiligungs- modelle verbessern. Flexibilisierung des Arbeitsrechts; Förderung und Unterstützung aller Maßnahmen zur Verbesserung der Lehrstellen- situation (aber wohl keine Lehrstellenabgabe). Für eine solide Einnahmebasis der Kommunen die bisherige Gewerbesteuer durch eine neue Form der Unternehmens- besteuerung zu ersetzen. (?) Schaffung eines Regelwerks zur Schulden- begrenzung und Haushaltssteuerung mit bilanztechnischen Mitteln. (Das Land ist sehr stark verschuldet; wo soll also künftig mehr gespart werden?) Finanzielle Kooperation zwischen Staat und Wirtschaft. Bevor ein Gesetz oder eine staatliche Regelung in Kraft tritt, soll geprüft werden, welche Folgekosten dies für Bürger, Unternehmen und Verwaltung mit sich bringt. Ausbau von eGovernment- Dienstleistungen zwecks Verwaltungs- vereinfachung (mit Nachteilen für nicht mit Computer ausgerüstete?) |
Kündigungsschutz lockern. Auf verbesserte Beschäftigungs- chancen für Ältere hinwirken (Wie? Allein durch die erwähnte Imagekampagne?). Weiterer Bürokratieabbau zur Verringerung von Wettbewerbs- nachteilen
kleiner und mittlerer Unternehmen (bei Besteuerung
und Statistik gut; bei Wegfall von Genehmigungs- pflichten könnten
dagegen Umweltstandards gefährdet sein); Flexibilisierung der
Flächentarif- verträge. Selbständigkeit fördern. Betriebs- übernahmen unterstützen und
damit bestehende Arbeitsplätze erhalten (auch wenn
diese dann später abgebaut werden?) Schulden in der Verfassung begrenzen und abbauen. Privatisierungs- und Fusions- möglichkeiten prüfen. Kaufmännische Bilanzierung im Land. |
Bei Nanotechnologie, Gesundheits- forschung,
der Mikrosystemtechnik und den Biowissenschaften den Wissenstransfer in
die Wirtschaft verstärken, Technologiebeirat aufwerten. (Und
wer kümmert sich um die Risiken, etwa bei Nanotechnik, die eben
gerade keine Beschleunigung nahelegen, sondern mehr Technikfolgen-
abschätzung vor der Einführung?)
Zukunfts- entwicklungen im Dialog mit Arbeitgebern und Gewerkschaften
angehen. Schaffung eines Instituts "Technik und Arbeit". Über L-Bank u.a. Banken die Entscheidungswege für Gewerbekredite vereinfachen. Mit Hilfe eines Förderprogramms "Effizienz" Anreize für moderne Produktions- verfahren setzen, die Ressourcen, insbesondere Energie, und damit Geld sparen, und so die Wettbewerbs- fähigkeit des Mittelstandes verbessern. Die Lebensqualität in den Familien und Vereinen nicht für eine weitere Liberalisierung des Ladenschlusses preisgeben. Mit Verbänden Tourismuskonzept entwickeln. Prüfen, wie in der Landesverfassung die Verschuldung beschränkt werden kann. |
Umwelt- technologien als Schlüssel-
technologie - auch für den Export nach Osteuropa: Forschung,
Pilotprojekte und Absicherung für regenerative Energie; Innovationen im
Bereich Automobil und Mobilität allgemein. Flächendeckend spezialisierte Jobcenter für junge Leute und lokale Bündnisse. Öffentlich geförderte beschäftigung ohne Verdrängung vorhandener Arbeitsplätze: kein Kombilohn. Schulden in der Verfassung begrenzen, und abbauen. Höhere Steuer für große Erbschaften mit "marktnäherer Immobilien- bewertung". (Steine und Gras sollten aber gerade nicht allgemein zum reinen Handels- oder Spekulationsgut degradiert werden, was zur Mietensteigerung u.a. problematischen Folgen führen würde!) |
Solange Hartz IV - von der WASG abgelehnt -
noch existiert, wird von den „Arbeitsgemein- schaften für
Arbeitslosengeld II" gefordert, von ihrer Sanktionspolitik abzusehen;
kurzfristig Ergänzungs- gesetze auf Landesebene, die die Mängel des
Bundesgesetzes vermindern; Umwandlung von Ein-Euro-Jobs und geringfügigen
Beschäftigungs- verhältnissen in sozial- versicherungs- pflichtige
Arbeits- verhältnisse. ...(**) Kürzere Arbeitszeiten. Öffentliche Aufträge, regionalen Anbietern bessere
Chancen geben. Einführung der Vermögenssteuer (Gras und Steine zu besteuern, würde nach den neuen Voraussetzungen u.a. zu hohen Mietsteigerungen führen.) ... (*****) Einführung einer Kommission gegen Lobbyismus und Korruption. |
Innenpolitik, Recht, Bürgerrechte, Volksentscheide |
Eine Kommission einsetzen, die die Erfahrungen der bayrischen erweiterten Bürgerbeteiligungs- möglichkeiten auswertet, um einen Vorschlag für BaWü auszuarbeiten. Zuständigkeiten des Landes gegenüber Bund und EU verteidigen (wie?). Einsatz für eine Änderung des Länder- finanzausgleichs zu Gunsten von BaWü. Bei der Bekämpfung der Jugendkriminalität
Prävention und Repression, Forderung höherer Höchststrafen. Hilfe zur Integration von Ausländern. Begrenzung der
Zuwanderung sowie die Ausreisepflicht von nicht bleibeberechtigten oder
kriminellen Ausländern umsetzen. |
Volks- abstimmungen erleichtern. Volksbegehren
mit 10% der Wahlberechtigten. Für ein Landtagswahlrecht, mit Chancen- gleichheit bei der Sitzverteilung, 60 Wahlkreisen, und einer zusätzlichen Stimme. Landräte direkt wählen. Recht auf informelle Selbstbestimmung (vom Bundes- verfassungs- gericht festgelegt) in die Landesverfassung. Informations- freiheitsgesetz auch im Land. Mehr außergerichtliche Einigungen. Verwaltungs- und Sozialgerichte
zusammenführen. Modelle der teilw. Privatisierung von Justizvollzugs-
anstalten weiterverfolgen. Ein Staatshaftungs- gesetz einführen.
Freiwillige Polizei abschaffen und in kommunale Kriminalprävention
integrieren. Europäische Zusammenarbeit fördern z.B. Eurodistrikt Straßburg-Ortenau, aber sich dafür einsetzen, daß die Zuständigkeiten der unteren Ebenen erhalten bleiben. Bleiberecht für integrierte, seit 6 Jahren straffreie, ihren Lebensunterhalt selbst bestreitende, abgelehnte Asylbewerber und geduldete Flüchtlinge. |
Die Quoren (Mindest- beteiligung) für Volks- und
Bürgerbegehren und Volks- abstimmungen absenken. Sie sollen auch auf
Landkreisebene möglich werden. Verwaltungsreform revidieren: möglichst viele Aufgaben auf die Kommunen übertragen. Rückzug der Polizei aus der Fläche stoppen. Abbau von
720 Stellen rückgängig machen; zweigeteilte Laufbahn. Polizeifach-
angestellte für nichthoheitliche Verwaltungs- aufgaben. Keine
Privatisierung hoheitlicher Aufgaben. Mit Einbürgerungs- feier Bekenntnis zur Verfassung verbinden. |
Bürgerbegehren erleichtern. Bei Jugendlichen Straftätern weiterhin mehr "Erziehung statt Strafe" (reicht aber nicht immer). Gesichertes Bleiberecht für bereits integrierte, lange hier lebende Flüchtlinge. (?) |
Bürgerentscheide und Bürgerbegehren auch bei Bauleitplänen und Kommunal- abgaben; auch in Landkreisen; Senkung des Zustimmungs- quorums auf 10–20 % je nach Größe der Städte und Gemeinden; bei Bürgerbegehren Unterschrifts- quorum 7% und Wegfall der Fristen. (Ähnl. Bayern). Straf- und Eingriffsrechte: keine weiteren
Verschärfungen, kritische Überprüfung aller vorhandenen (?).
Verfahren gegen jugendliche Täter beschleunigen, mehr Personal; keine
Privatisierung des Strafvollzugs. Regierungs- vereinbarungen, mit anderen Staaten, nach
denen ausländische Arbeitskräfte bis zu 3 Jahre in Deutschland
arbeiten dürfen und ihre Sozialabgaben an die Herkunftsländer abführen,
kritisch überprüfen. |
Berücksichtigt sind diejenigen Parteien, die im Baden-Württembergischen Landtag oder im Bundestag eine Rolle spielen. Daher ist auch die Linke.WASG erwähnt, die nicht im Landtag vertreten ist. Früher waren auch die Republikaner in diesem Landtag. Wer die Programme weiterer kandidierender Parteien sucht, findet eine Liste aller in Deutschland zugelassenen Parteien (mit Postadressen, ohne Webadressen aber mit e-mail) hier: http://www.bundeswahlleiter.de. Wahlumfragen incl. Landtagswahlen: http://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/ .
Zu den Koalitionsmöglichkeiten siehe vorläufig unsere Seite betr. Koalitionsmöglichkeiten auf Bundesebene. Es gibt in Baden-Württemberg nach den derzeitigen Umfragen unter Umständen die Möglichkeit, daß die CDU eine Alleinregierung bilden könnte, auch wenn sie erheblich unter 50% der Stimmen bleibt - auf Grund der wegfallenden Stimmen von unterhalb von 5% bleibenden Parteien (evtl. WASG/ Linke, REPs, ÖDP usw.) Wer das möchte, kann z.B. CDU wählen; wer das nicht möchte, kann je nach individueller Vorliebe FDP, Grüne, oder SPD wählen (bisher haben wir eine CDU/ FDP-Landesregierung), jedenfalls keine wahrscheinlich wegfallende Partei.
Siehe auch "Der Koalitionsvertrag der Großen Koalition im Bund mit Auswertung, und ihre Politik"
und unsere Seite zu den Bundesprogrammen der Parteien.
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